Horst Kalbhenn

Maler und Bildhauer



Bild: Am Meer Horst Kalbhenn , geboren 1929 in Frankfurt/Main, seit 1937 im Kreis Ravensburg, lebt heute in Blitzenreute.
Studien an der Freien Kunstschule Stuttgart und privat bei Max von Schellerer, Mⁿnchen. Studienaufenthalte in Italien und Holland.
Unterrichtete von 1955 bis 1986 an der Volkshochschule Ravensburg. 1979 bis 1995 als Fachlehrer am K÷rperbehinderten-Zentrum Oberschwaben in Weingarten.
War 10 Jahre Vorsitzender der Fachgruppe 'Bildende Kunst' im Internationalen Bodenseeclub. Mitglied der Sezession Oberschwaben-Bodensee.
▄ber 100 Einzelausstellungen und zahlreiche Beteiligungen an Ausstellungen im In- und Ausland. Werke in privatem und ÷ffentlichen Besitz, u.a. RegierungsprΣsidien Stuttgart, Freiburg und Tⁿbingen, Museum Bregenz und zahlreicher StΣdte.






SouverΣner Spieler und Kompositeur: Horst Kalbhenn

Ravensburg (ka) - "In Oberschwaben Kⁿnstler zu sein, ist wohl kaum m÷glich, ohne sein Leben ein Stⁿckweit als Passion zu verstehen. Gegen diese ununterbrochen gegenwΣrtige Landschaft voller Liebreiz etwas zu setzen, das nicht gleich von ihr umarmt werden kann, ist eine Herausforderung..." Mit diesen wohl auch als Reflexion ⁿber das eigene Sein und Schicksal zu verstehenden Worten begann der Schriftsteller Peter Renz, Waldburg, am Sonntagvormittag seine Rede bei der Er÷ffnung der Kalbhenn-Ausstellung in der Kundenhalle der Ravensburger Kreissparkasse. Es schiene so, fuhr Renz dann fort, als mⁿsse man in dieser Gegend als Maler zunΣchst einmal vor der sinnlichen ▄berfⁿlle, dem malerischen Liebreiz und der barocken Augenpracht in Deckung gehen, sich dann, gefestigt in der eigenen, originΣren GestaltungsfΣhigkeit, wieder ans warme Licht dieser Landschaft zu wagen.
Bei Horst Kalbhenn, dem 1929 geborenen Frankfurter, der schon als Kind - 1937 - in den Kreis Ravensburg kam und jetzt in Blitzenreute lebt, vollzog sich dieser Weg wΣhrend eines lΣnger als drei Jahrzehnte dauernden Prozesses. Der Maler, seit 1979 Fachlehrer am K÷rperbehindertenzentrum Oberschwaben in Weingarten und seit den 50er Jahren in mehr als 200 Einzel- und Gruppenausstellungen vertreten, begann einst mit Landschaftsbildern , in denen Architekturen jedoch wichtige, geometrische Akzente setzten. Daraus entwickelte sich im Laufe der Jahre unter dem Einflu▀ des Informels, des abstrakten Expressionismus also, eine nahezu gΣnzliche Abkehr von der bildhaft-gegenstΣndlichen Welt. Nur gelegentlich noch halten malerische Versatzstⁿcke die Erinnerung an Figuratives oder auch an Landschaften wach. [...]
Neben Tafelbildern dominieren da vor allem Materialbilder, Collagen aus Objects trouvΘes, die nach rein Σsthetischen Gesichtspunkten ausgewΣhlt werden: Papier, Stoffetzen, Sackleinen, Holzstⁿcke, Versatzstⁿcke de technischen Welt. Kalbhenn erweist sich dabei als souverΣner Spieler und Kompositeur. Meisterlich beherrscht er das Spiel zwischen einfarbigen, ruhigen und verdichteten FlΣchen, den Spannung schaffenden Wechsel zwischen lauten und leisen, eher lyrischen FarbklΣngen. Die dominanten Achsen dieser eher traditionell vorgetragenen Kompositionen folgen dabei fast immer den Balken des Kreuzes, wie Renz hervorhob, so da▀ Kalbhenns Bilder hΣufig eine Wirkung erzielen als schwebten sie im Raum.
Einige wenige kleinformatige Arbeiten neuen Datums, Reliefs in hell-grauer Farbe und sparsamer Form, deuten an, wohin Kalbhenns kⁿnftiger kⁿnstlerischer Weg fⁿhren k÷nnte: noch stΣrker in die dritte Dimension, in die PlastizitΣt.

SchwΣbische Zeitung 29.09.1992



Horst Kalbhenn





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Letzte Änderung: 15.09.96